Orientierung durch Orthodoxe Dogmatische Erläuterung

Zeugen Jehovas

Kapitel 23

INHALTSANGABE

Kapitel 25

AUF DER SUCHE

NACH DER WAHRHEIT

 

Ein Buch über die Zeugen Jehovas

von Nickolas Mawromagulos

 

 

Kapitel 24

Der Anfang vom Ende

NICOS ERZÄHLUNG

Bereits am nächsten Tag hatte ich das Buch in den Händen. Ich habe es gut versteckt und niemandem etwas erzählt. Damit begann der dritte Zyklus der Studien der Babylonischen Besetzung von Jerusalem, der zufällig noch ein weiteres halbes Jahr dauerte. Während dieser Zeit hatte ich häufige Telefonate mit George, der mir einige Aufkommenden Fragen beantwortete. Mein ehemaliger Schüler war nun mein Lehrer geworden! Wir beide warteten und hofften darauf, dass die Organisation schließlich die Wahrheit sagen würde.

Jonsons Buch war voluminös und mit komplizierten Berechnungen gefüllt. Zum Glück hatte ich mich dank Gott durch meine Früheren Studien schon mit dem Thema auseinandergesetzt, und so verstand ich es gut. Aber ich hatte den Verdacht, dass all dies eine von Satan gestellte Falle sein könnte, um die Menschen in die Irre zu führen und sie aus der „Organisation Gottes“ herauszuführen. Aus diesem Grund habe ich die Berechnungen nicht nur mit dem Taschenrechner, sondern auch mit meinem Verstand  durchgeführt, aus Angst, dass Satan das Ergebnis des Taschenrechners verändern könnte! Das war etwas weit hergeholt, aber ich wollte sichergehen, dass meine Recherche keine Lücken hat. Ich war durch die Angst, die mir die Organisation vor jeder anderen Quelle als sich selbst eingeflößt hatte, zu solchen Extremitäten getrieben worden. Mit all diesen Details vergingen also die Monate, und obwohl ich jeden Tag mehrere Stunden las, hatte ich das Buch immer noch nicht beendet.

Ich war fast am Ende des Buches, in dem  7 verschiedene Beweisreihen aus verschiedenen Quellen und Ausgangspunkten  analysiert wurden angelangt . Alle Berechnungen waren korrekt, und es schien, dass der Schwede Recht hatte. Ich hatte alle Beweisreihen, bis auf die letzte gelesen, und bis jetzt war ich der ideale Verweigerer. Ich habe bei jedem Verweis auf Bücher der Organisation nachgelesen, ob er die Wahrheit geschrieben hatte. Ich habe jeden Bibelvers aufgeschlagen und dann im Index der Organisation nachgesehen wie die Organisation jeden Vers  in allen Formen, die der Index auflistet erklärt. Ich wollte nicht, dass irgendwas die Ursache für den Verlust der Wahrheit war, welche auch immer diese war. Tatsächlich betete ich zu Gott, dass er mir wissen geben möge, und er gab es mir wie jedem suchendem, obwohl ich ihn nicht um das beste Geschenk gebeten habe.

Obwohl ich bis zu dem Punkt, an dem ich gelesen hatte, sehen konnte, dass alles richtig war, habe ich in meinem Kopf die unwahrscheinlichsten Annahmen gemacht, damit ich nicht in die Irre geführt wurde. Beispielsweise hatte ich angenommen, dass vielleicht der Teufel eingegriffen und diese  archäologischen Beweise „hergestellt“ hat, um die „Zeugen“ in die Irre zu führen!

Aber als ich an der letzten Beweisreihe ankam, war ich vollkommen sprachlos. Dort gab es„Beweise aus der Bibel selbst!“ Dies war der Moment, um den Zettel mit dem Fragezeichen  den ich von meiner letzten Recherche in meiner Bibel aufbewahrt hatte zu überprüfen. Ja! Ich hatte Recht! Meine Recherchen stimmten mit Jonson, mit den Historikern und vor allem mit der Bibel überein! Nur die Doktrin der Organisation passten überhaupt nicht!

Das war das Ende meines Misstrauens. Aus der Bibel, ging mühelos und zweifelsfrei das gleiche Jahr hervor, das die Historiker für die Verwüstung Jerusalems unterstützen, das heißt: 587 vor Christus und nicht 607wie es von der Organisation behauptet wurde. Am meisten jedoch hatten mich die Verse in Sacharja 1: 7,12 und 7: 1-5 beeindruckt. Dort habe ich auf der Grundlage des Jahres 521\520, das auch von der Organisation als Jahr des Darius akzeptiert wird, errechnet, wann diese Worte von Sacharja geschrieben wurden. Dann ging ich den Versen entsprechend 70 Jahre zurück, und fand das Datum 589 vor Christus als das Jahr der Belagerung und 587 vor Christus als das Jahr der Verwüstung von Jerusalem heraus. (Jeremia 21: 2, 4-7). (Jeremia 41: 1-3, 10. 52: 12,13. Zweite Könige 25: 8,9 22-25). Buch: “Die ganze Bibel ist von Gott inspiriert und nützlich“ Seite 169, Absatz 3) Aber ich war überrascht darüber, dass sogar die Verse, die die Organisation als Beweis für ihre Ansichten verwendet, bei genauerer Analyse die Meinung der Historiker unterstützten. Ich rief George an und teilte ihm mit, dass ich mir nun sicher war, dass 1914 falsch ist. So war ich nun bereit es meiner Familie zu sagen.

Als ich von der Arbeit nach Hause kam, verkündete ich meiner Frau ungeduldig, dass ich nach monatelangen Recherchen nun sicher bin, dass das Dogma von 1914 falsch ist. Aber während ich erwartet hatte, dass sie mein Interesse an der Wahrheit teilt, wurde sie Rot und wild, ihre Augen wurden glasig und sie begann zu schreien:

„Du bist ein Abtrünniger! Ich werde das den „Ältesten“ sagen!“ und vieles mehr. (Mein Sohn war noch jung und ihm war nicht bewusst, was geschah). Ich konnte sehen, dass Rula hin- und hergerissen war. Einerseits verlangte ihre Mitgliedschaft bei der Organisation von ihr, dass sie mich als einen Abtrünnigen meldet, und andererseits zögerte sie, weil ich ihr Mann war. Schließlich bot ich ihr an, sie aus der Aussichtslosen Situation zu befreien. Ich sagte zu ihr:

-Hör zu! Ich hatte erwartet, dass du mit mir die Ergebnisse meiner Recherchen teilst. Aber wenn du das so siehst, werde ich selbst zu den Ältesten gehen. Die Wahrheit hat nichts zu befürchten.

So ging ich bald zu Vlassis, einem „Ältesten“ der nahegelegenen Versammlung, den schätzte und liebte ich besonders, er hatte mir auch geholfen Rula zu heiraten. Normalerweise hätte ich zu jemandem aus meiner Versammlung gehen müssen, aber denen vertraute ich bei so etwas Gefährlichem nicht.

Mit wenigen Worten erklärte ich ihm, was vorgefallen war, und den Ausbruch meiner Frau. Er stellte mir zwei Fragen:

Ob ich immer noch glaube, dass unsere Religion die Organisation Gottes ist, und ob ich bloß Zweifel habe, oder ob ich mir sicher bin, dass unsere Zentralle Lehre falsch ist. Auf die erste Frage antwortete ich, dass ich immer noch an die Organisation glaube und darauf warte, wann sie die Änderung bekannt gibt. Auf die zweite Frage antwortete ich, dass ich mir absolut sicher war, und ich fügte hinzu: „Aber wenn du etwas im Sinn hast, was ich nicht weiß, bin ich gerne bereit meinen Fehler zu korrigieren“.

Zu meiner Überraschung antwortete er folgendes:

-   „Hörzu Nico! Ich für meinen Teil habe mich dieser Organisation anvertraut, dass sie mich durch „Armageddon“ bringt, und ich werde hier bleiben, bis sie mich durch bringt. Ich möchte nicht wissen welche Argumente dich überzeugt haben, denn dann werde ich ein Gewissensproblem haben. Wenn du tatsächlich Recht hast, dann muss ich mich an das halten, was ich lernen werde, und das werde ich nicht riskieren. Mein Rat an dich, ist alles zu vergessen was du gelesen hast und den Trottel zu spielen, denn mit denen, die jetzt im Bethel das Sagen haben (der Ruli und seine Bande) werden sie dich sofort ausschließen. Wenn du damit einverstanden bist, das nirgendwo anders zu diskutieren, werde ich auch meinen Mund halten. Lass uns darauf warten, dass „Gottes Organisation“ uns sagt, ob das tatsächlich der Fall ist. Die Änderungen die sie im Laufe der Jahre vorgenommen hat, sind der Beweis dafür, dass wenn du Recht hast, auch diese Änderung bald vorgenommen wird. Brich nur jeglichen Kontakt zu den Abtrünnigen ab.

Ich stimmte zu, dass ich wahrscheinlich auf die Organisation warten und das Geheimnis für mich behalten sollte. Aber ich sagte ihm weder, dass ich den Kontakt zu den Abtrünnigen abbrechen würde, noch dass ich vergessen würde, was ich gelesen hatte. Ich habe ihn in dem Glauben gelassen, dass ich diese beiden Dinge genauso akzeptiere wie die anderen. Dass er die Wahrheit nicht wissen wollte, war seine Sache, aber dass ich die Ermittlungen einstelle, war unmöglich. Die Organisation selbst, hatte mich gelehrt, andere zu Nachforschungen aufzufordern. Ich wäre allerdings inkonsequent mit dem was ich glaubte, wenn ich den Kontakt zu den „Abtrünnigen“ abbrechen würde, da sie zumindest in ihrer ersten Lehre, die ich studiert habe, recht hatten. Dieser „Logik“ nach zur Folge müsste man auch nicht auf uns „Zeugen“ hören, denn wir waren für andere Religionen auch abtrünnig. Und selbst wenn sich eine Religion auf irgendeine Art und Weise als falsch erweisen würde, könnte jeder behaupten, dass seine eigene Religion richtig sei, da sie sich irgendwann in Zukunft korrigieren würde! So wäre es auch unangemessen zu versuchen, andere davon zu überzeugen, dass meine Religion richtig ist, wenn die richtige Lehre keine Rolle spielt. So absurd konnte ich gar nicht sein! Und gerade dann nicht  als mir tatsächlich immer mehr Lehren meiner Religion bewusst wurden die auf der Lehre von 1914 basierten, die mit Sicherheit falsch war. Ich musste herausfinden, welche Auswirkungen diese Lehre auf jeden Aspekt meines Glaubens haben würde.

Einerseits hatte  mich Vlassis  Verständnisvolle Haltung, mit der er mein Problem behandelt hatte erfreut, aber auf der anderen Seite machte mich seine Haltung den Ermittlungen gegenüber traurig. Es überraschte mich, weil er mir beigebracht hatte, tief und genau nach feinen Bedeutungen in der Bibel zu suchen, und er schien die Wahrheit zu lieben. Aber jetzt lies er eine so große Sache  aus Angst davor , falsch zu liegen ununtersucht. Ich meine, das war wie bei einem Autofahrer, der nicht auf die Karte schaut, aus Angst davor, die falsche Straße genommen zu haben!

Ich kehrte nach Hause zurück und erzählte meiner Frau von dem Gespräch, das wir hatten. Und sie stellte erleichtert fest, dass (vorerst) keine Gefahr bestand, dass ich ausgeschlossen oder abtrünnig wurde.

 


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