Orientierung durch Orthodoxe Dogmatische Erläuterung

Zeugen Jehovas

Kapitel 22

INHALTSANGABE

Kapitel 24

AUF DER SUCHE

NACH DER WAHRHEIT

 

Ein Buch über die Zeugen Jehovas

von Nickolas Mawromagulos

 

 

Kapitel 23

Wendepunkt

NICOS ERZÄHLUNG

Neben meinem Haus  gab es eine Frau, die ausgeschlossen wurde, weil sie einen „Weltlichen“ geheiratet hatte. Auch wenn  ich sie jeden Tag sah, habe ich sie nicht gegrüßt, obwohl ich sie seit Jahren kannte. Ich habe mich jedes Mal sehr schlecht gefühlt und ich glaube, sie hat sich genauso schlecht, wenn nicht sogar noch schlechter gefühlt. Trotzdem musste ich mich Ausgeschlossenen gegenüber so verhalten, „damit sie sich schämen“ und reumütig zur Organisation zurückkehren. Genauso schlecht habe ich meinen ehemaligen Freund, Klassenkameraden und „Bruder“ behandelt. Das löste bei mir starke Schuldgefühle aus.

Das Telefon hat meine Gedanken unterbrochen. Ich ging ran, und bevor ich wieder auflegen konnte, hörte ich die gleiche vertraute Stimme von George:

-   Ich habe irgendwann Mal auf dich gehört! Warum gibst du mir jetzt nicht dieselbe Chance?

Schockiert legte ich den Hörer wieder auf. Ich wusste, dass er Recht hatte! Damals in der Schule, als ich für ihn ein Abtrünniger Sektenmensch war, sagte ich zu ihm: „Du musst uns auch anhören! Vorurteile sind falsch! Du kannst nicht über jemanden urteilen, ohne ihm vorher zuzuhören! Und wenn ich mich irre, dann sprich nicht mehr mit mir!“

Und nun, leugnete ich das was ich ihm sagte in der Praxis selbst . Aber was sollte ich tun? Denn das war (wie ich dachte) Gottes Wille!

Ich kämpfte eine lange Zeit  mit meinem Gewissen. Einerseits wollte ich das tun, was die Organisation mir sagte, und andererseits konnte ich sehen, dass mein Freund Recht hatte. „Aber wenn alle Menschen dieser Taktik folgen würden, müsste auch niemand auf meine Religion hören, denn wir sind für sie auch Abtrünnige Sektenmenschen!“ Dachte ich.

Ich setzte mich in den Sessel neben dem Fenster. Ich öffnete mein Sandwich, das ich von Zuhause mitgenommen hatte, und begann zu essen. Ich habe über viele Dinge nachgedacht, und besonders über Georges letzten Worte. Und was, wenn er Recht hatte? Wenn sie ihn wirklich reingelegt haben, wie er es gesagt hat? Was wenn das was die Zeitung geschrieben hat, wirklich nicht die Worte waren die Friscula gesagt hat?

Mein Blick fiel auf einen Spatz, der hinter dem Fenster am Zement pickte. Unbewusst schnitt ich ein Stück von meinem Brot ab und warf es ihm zu. Dann habe ich es beim Fressen beobachtet. Plötzlich blitzte es in meinem Kopf auf, und unter Tränen brach ich in ein Gebet aus:

„Lieber Gott, ich habe diesen Vogel nicht geschaffen! Und trotzdem habe ich mich um sein essen gekümmert! Wirst du dich etwa nicht um mich, dein Geschöpf kümmern? Ich weiß, dass ich ein Sünder bin! Nimm bitte eine Weitere Sünde an! Es wird weder die Erste noch die letzte sein! Ich werde George anrufen! Und wenn du willst das ich verloren gehe, dann lass mich verloren gehen! Ich möchte nur nicht, dass du mir am Tage deines Gerichts sagst, dass ich meiner Verantwortung als Mensch nicht gerecht geworden bin. Ich möchte nicht, dass du mir sagst, dass ich die Möglichkeit hatte, George meine Liebe zu zeigen und es nicht getan habe. Ich will auch nicht, dass du mir sagst, dass ich die Möglichkeit hatte, auf jemanden zu hören der Recht hatte, und es abgelehnt habe. Ich werde so handeln, wie es mir die Logik sagt! Ich will wissen, warum George mit den Abtrünnigen mit gegangen ist! Und wenn dies der Zerstörung würdig ist, dann zerstöre mich!“

Unbeschwert bildete ich Georges Telefonnummer und beim Klang seiner Stimme sprach ich zögernd:

-   Hey George! Ich bin es, Nico! Ich denke, du hast Recht! Ich will wissen was  los ist!

-   Es freut mich dich zu hören! Ich wusste, dass du anrufen würdest! Es konnte nicht sein, dass du das was du mir all die Jahre gesagt hast, nicht geglaubt hast!Antwortete er mit einer fröhlichen Erleichterung.

-   Ich hoffe, dass das, was ich hören werde, diese Unregelmäßigkeit rechtfertigt, ansonsten nimm es mir nicht übel, wenn ich dich nicht mehr anrufe! Sagte ich warnend.

-   Ich verstehe! Du wirst sehen, dass du nichts falsch gemacht hast. Also hör zu! Dort im Bethel von Amerika ist vor ein Paar Jahren ein Schisma eingetreten. Ich habe davon leicht erfahren, denn ich habe dort jahrelang gearbeitet. Anfangs hat ein Pionier „Bruder“ aus  Schweden namens Jonson eine Studie über den Fall von Jerusalem durch die Babylonien durchgeführt.

Nach jahrelangen Forschungen fand er unerschütterliche Beweise dafür, dass die Historiker Recht haben, wenn sie sagen, dass Jerusalem 587 und nicht 607 vor Christus zertreten wurde.

Das bedeutet, dass die Lehre von 1914 und alles, was damit verbunden ist, falsch ist. Verstehst du was das bedeutet?

-   Ja ich habe etwas gehört! Sagte ich, ohne mir der Bedeutung dieser Lehre wirklich bewusst zu sein. Aber das Erwähnen dieser speziellen Lehre war genug, damit ich wahres Interesse  zeigte. Es war der Moment, an dem ich feststellen würde, ob meine Forschungen richtig waren.

-   …Kurz gesagt hat dieser „Bruder“ seine Studie an die Leitende Körperschaft geschickt, wie er es tun musste und er machte sie auf die Sache mit dem Datum 587 aufmerksam. Zu dieser Zeit hatte Raymond Franz, der Neffe des Präsidenten die Studie übernommen, da er damals über das gleiche Thema im Buch „Ein Hilfsmittel zum Verstehen der Bibel“ schrieb. Nach dem Studium der Forschungen sah er, dass der Schwede Recht hatte. Obwohl er also das Zitat im Buch: „Dein Reich komme“ geschrieben hat, das versucht, das wissenschaftliche Datum zu widerlegen…

-   Ja, ich weiß! Unterbrach ich ihn vertieft.

-   …weißt du, dass das, was im Zitat erwähnt wurde, irreführend ist? Fragte er.

-   Was bedeutet das?

-   Seine Ansicht ist wiederlegbar, sie kommt aus anderen religiösen Kreisen, und ist nicht wirklich wissenschaftlich. Tatsächlich sagen die Wissenschaftler was anderes und die Bibel stimmt mit ihnen überein.

-   Weißt du, vor einiger Zeit habe ich die gleiche Studie durchgeführt und fand andere Daten als diese, die die Organisation sagt und sogar andere als die die sie im Anhang des Buches: Dein Reich komme“ wiederlegen!“ Sagte ich überrascht als ich sah, dass aus seinen Worten etwas klar zu werden begann.

-   Ich bin mir sicher, dass du etwas Richtiges gefunden hast! Ermutigte er mich.

-   Und wie kann ich wissen, dass das was du mir sagst, wahr ist? Fragte ich misstrauisch.

-   Ich schicke dir die Studie von Jonson! Ich habe sie komplett! Antwortete er.

-   Ich kann kein Englisch! Sagte ich.

-   Sie ist übersetzt! Ein Junge hat sie im Gefängnis übersetzt!

-   Was? Dort gibt es auch Abtrünnige? Fragte ich erstaunt und erkannte, warum die Organisation immer wieder etwas gegen sie schrieb.

-   Überall! Auf der ganzen Welt! Denn als Franz und die anderen seiner Gruppe die Forschungen des Schweden den anderen Mitgliedern der Leitenden Körperschaft vorlegten, weigerten sich diese, obwohl sie überzeugt waren, dass die Lehre von 1914 falsch war, diese Lehre zu ändern damit die Organisation nicht aufgelöst wurde. Also wurden viele Ausgeschlossen, und es wurde überall bekannt, und die Studie wurde auf der ganzen Welt veröffentlicht!

-   Und warum haben sie sich geweigert es zu ändern? Die Leitende Körperschaft setzt sich doch für die Wahrheit ein. Fragte ich.

-   Ich weiß es nicht! Das was zählt, ist das wir zurzeit im Wissen der Leitenden Körperschaft eine Irrlehre predigen. Und der Schwede, und Franz und der Lehrer von Gilead, (von der Missionsschule der „Zeugen“) wurden ausgeschlossen. Antwortete er.

-   Und was hat das mit deinem Ausschluss zu tun? Fragte ich erneut.

-   Garnichts! Sie warfen mir vor ein Abtrünniger zu sein, weil ich von den Betrügen wusste, die der Abteilungsleiter im Griechischen Bethel gemacht hat. Aber obwohl ich das alles über den Fehler von 1914 wusste, hatte ich nicht die Absicht die Organisation zu verlassen. Wo sollte ich sonst hin? Es gibt keine Religion der „Abtrünnigen“.

-   Und die die gegangen sind? Haben sie nicht ihre eigene Religion geschaffen?

-   Nein, und sie wollen es auch nicht! Sie studieren nur die Bibel und versuchen, die Organisation dazu zu zwingen, die Wahrheit über 1914 zu sagen.

-   Aber sollten wir nicht vielleicht lieber Jehova die Dinge regeln lassen? Schlug ich vor.

-   Am Anfang haben wir das alle gesagt! Aber es ist mehr als 10 Jahre her, dass die Studie des Schweden verschickt wurde! Wie lange werden wir die Menschen noch belügen? Sind die die wir „Abtrünnige“ nennen, vielleicht ein Ausdruck der Zurechtweisung Jehovas?

-   Das ist auch ein Gedanke …

… und  was hast du gefunden das sie dich ausgeschlossen haben?

-   Rulis! Der hat alles gemacht! Ich habe Dokumente in den Händen die ich wenn nötig, vor Gericht bringen werde!

Er schickte Leute, um die Menschen mit der Kamera zu beobachten! Er hat das griechische Bethel zu seinem Komplizen gemacht! Er ist ein echter Gangster! Er verdient es nicht ein „Ältester der Organisation Gottes“ zu sein!

-   Ich sehe mit Freude, dass du die Organisation akzeptierst! Stellte ich glücklich fest.

Natürlich! Ich sage dir doch, sie haben mich einfach so aus heiterem Himmel zum Abtrünnigen gemacht! Ich bin sogar zur Versammlung und zum Kongress gegangen und sie haben mich rausgeschmissen! Sie setzten zwei von ihren „Gestapiten“ hinter mich, um jede meiner Bewegungen zu beobachten. Am Ende (in der Pause) haben sie mir gesagt ich sei unerwünscht. Als ich sie fragte warum, sagten sie mir, dass sie ihren Anweisungen folgen. Auch die anderen werden zu Unrecht als Abtrünnige bezeichnet! Und Friscula, den haben sie ausgeschlossen, ohne auch nur ein Rechtskomitee zu veranstalten, weil er nach Amerika ging, um mit ihnen einige Dinge zu besprechen, die korrigiert werden mussten! Diese Sachen in der Zeitung haben die Journalisten selbst geschrieben!

-   Und die Priester? Fragte ich.

-   Sie wurden als Vertreter der Religion eingeladen. Friscula hat Vertreter aller Religionen eingeladen, sogar von den „Zeugen“. Aber die sind natürlich nicht aufgetaucht. Das Ziel der Presskonferenz war es, die Öffentlichkeit über die Ächtung  von Menschen zu informieren, die das Recht haben wollen, ihre Meinung zu äußern, ohne die Angst zu haben ausgeschlossen zu werden. Aber die Journalisten haben alles ruiniert!

Rulis Leute haben versucht mich an meiner Hochzeit zu hindern! Deshalb habe ich meinen Hochzeitstermin geändert, weil sie vorher ein Komitee festgelegt hatten! So würden sie meine Frau auch ausschließen, wenn sie einen Ausgeschlossenen heiraten würde. Also haben wir standesamtlich geheiratet und ein paar Stunden später hatte ich mein Komitee. Meine Frau wartete in ihrem Hochzeitskleid darauf, dass sie mich verurteilten. Aber ich habe das geregelt! Ich hatte einen kleinen Rekorder bei mir und meine Frau hat draußen, das ganze Komitee aufgenommen. So habe ich  meine Richter, die alle Rulis Komplizen waren, und die falschen Zeugen, die sie hatten alle in der Hand! Denn sie hatten auch falsche Zeugen! Mein Ausschluss war vorbestimmt.

-   Ich finde das, was du mir sagst, sehr merkwürdig! Als wäre ich in einem Krimi! Bemerkte ich ungläubig.

-   Und ich habe dir noch  garnichts gesagt! Ich sage dir eines : Als das Mitglied der Leitenden Körperschaft, Bruder ………, vor einer Weile herkam, rief ich ihn an, um ihm den Mist über Gangster – Ruli zu erzählen. Aber er sagte mir, dass er nicht mit mir sprechen kann, weil er und das Telefon überwacht werden! Stell dir das vor! Der hat so viel Macht, dass sogar das Mitglied der Leitenden Körperschaft sich fürchtet!

-   Das ist unglaublich! Sagte ich.

-   Lass gut sein, Rulis ist mein Job! Finde du das über 1914 heraus. Ich weiß, dass du die Wahrheit liebst. Ich schicke dir die Studie mit einem meiner Kollegen, der in Salamina wohnt. Ich rate dir, mit niemandem zu reden, sonst werden sie dich ausschließen! Und wenn ich unrecht habe, dann ruf mich nicht mehr an!

Ich verabschiedete mich von ihm, und wir legten auf. Das alles war viel unglaublicher, als das was ich zu hören erwartet hatte. Aber ich hatte Gründe  ihmhalbwegs  zu glauben: Es war die Studie die ich über den Fall Jerusalems gemacht hatte, und außerdem hatte ich persönliche Erfahrung mit der Grausamkeit und den antichristlichen Methoden von Rulis.

Bei dem großem Kongress in jenem Jahr übernahm ich eine Stelle als „Platzanweiser“. Dieser Dienst beinhaltete, den „Brüdern“ dabei zu helfen einen Platz zu finden, dafür zu sorgen, dass sie ruhig waren und sogar Ausgeschlossene oder Verdächtige, die zum Kongress gekommen waren zu beobachten. Aber das was mich buchstäblich aus der Fassung gebracht hatte, war die brutale Art und Weise, zu der wir aufgefordert wurden, die „Brüder“ zu behandeln. Insbesondere, weil es den Befehl gab, niemanden an einem bestimmten Platz sitzen zu lassen, und dies musste um jeden Preis geschehen. Aber weil die Sonne brannte und es dort Schatten gab, ging immer jemand dorthin, und nahm sich einen Stuhl vom Stapel herunter, um sich dort hinzusetzen. Dann mussten wir dort hingehen und sagen, dass man da nicht sitzen darf. Aber viele wollten nicht gehen. Dann sind wir zu Ruli gegangen und haben ihm gesagt, dass sie sich nicht an die Anweisungen der Verantwortlichen halten. Da sagte er:

-   Zieht sie gewaltsam hoch und stellt die Stühle wieder an ihren Platz!

-   Aber wie sollen wir dies mit Gewalt machen? Fragten wir uns.

-   Das habe ich euch bereits gesagt! Zieht sie hoch! Es ist ein Befehl der Organisation und muss befolgt werden! Wiederholte er.

Mit kaltem Herzen kehrten wir zu unseren Posten zurück, an dem sich inzwischen Menschen versammelt hatten. Wir baten sie höflich darum zu gehen, aber nur wenige gehorchten.

Dann (ich wundere mich selbst darüber, wie ich dies getan habe) zogen wir sie gewaltsam an Händen und Füßen, egal wie alt sie waren, und nahmen ihnen die Stühle weg. Schließlich sind wir sie alle losgeworden. Ich ging ein Stück weiter und sah eine alte Frau im kleinen Schatten eines Baumes sitzen. Ich habe versucht so höflich zu sein, wie ich nur konnte.

-   „Schwester“! Sagte ich zu ihr …ich weiß nicht, ob Sie den Verantwortlichen auf dem Podium gehört haben, aber sie sollten nicht hier sitzen! Was werden die Interessierten sagen, wenn sie sehen, dass sie nicht auf die Organisation hören?

-   Ich bin auch eine Interessierte! Ich bin eine kranke Frau und ich kann nirgendwo anders sitzen! Die Sonne stört mich sehr! Was wird aus mir, wenn ich hier weggehe?

Ich habe mich unglaublich geschämt. Ich konnte nicht die Kraft aufbringen, sie wegzuschicken. Ich traf die Entscheidung, meinen Job als Platzweiser zu kündigen. Als ich mich daran erinnerte wie ich mich meinen „Glaubensbrüdern“ gegenüber verhalten hatte, habe ich mich selbst gehasst (und damit auch Rulis). Auf dem Weg traf ich zwei weitere Platzweiser, (zusammen zogen sie die anderen armen Leute). Einer war der verantwortliche Platzweiser. Auch sie wollten kündigen. So war Rulis gezwungen, die Leute für den Rest des Kongresses nicht mehr länger davon abzuhalten, wieder im Schatten zu sitzen. Als ich aus seinem Büro kam, sah ich eine alte Dame, die von anderen gestützt wurde, drohend mit ihren faltigen Fäusten fuchteln, sie rief: „Bringt mir den Ruli! Dem werde  ich es  zeigen!“

Ich fühlte mich total beschämt. In diesem Moment fühlte ich mich nicht wie ein Christ! Ich fühlte mich eher wie ein Gestapit, der einem Diktator dient! Und als ob das nicht schon genug wäre, sah ich, als ich an meinem Platz ankam, am Verbotenem Bereich zwei meiner ehemaligen Gefängniskameraden, die sich unterhielten, ohne auf das Programm zu achten. Ich ging auf sie zu und sagte:

-   Hallo Leute! Ich denke es wäre besser, wenn ihr auf das Programm achten würdet, denn ihr verursacht Lärm und stört vielleicht die „Brüder!“

-   Ja ja! Du sagst nur das, was Sie dir zu sagen diktiert haben! Und dann setzten sie ihr Gespräch mit demonstrativer Gleichgültigkeit fort. Ich kam mir in der Tat wie ein lästiger Gestapit vor!

Jetzt nach Georges Anruf, erinnerte ich mich an all das, und konnte sehen, dass er irgendwo schon Recht hatte. Aber ich habe nicht wirklich viel darauf geachtet, was ich gegen Leute hörte. Was für mich zählte, waren die Richtigen Doktrin. Es war ja nicht das erste Mal, dass ich die antichristliche Haltung einiger „Zeugen“ gesehen habe. Ich hatte von klein auf die Gelegenheit, ihre Rücksichtslosigkeit in einer Familienangelegenheit zu erleben. Als mein Vater krank wurde, war er sehr verschuldet und schuldete vielen Leuten (hauptsächlich „Zeugen“) eine beachtliche Summe Geld. Er war Stoffhändler und verkaufte mit Ratenzahlung. Aber seine Freundlichkeit wurde von den Ausbeutern ausgenutzt, die ihn in große Schwierigkeiten brachten. Nachdem er sich von überall, wo er nur konnte Geld geliehen hatte, wandte er sich an Kredithaie, die auf seine Kosten ein Vermögen machten. Auch hatte er sich von allen seinen Bekannten etwas geliehen bei denen er es konnte. Als er dann also ernsthaft krank wurde, beeilten sich die Leute, bei denen er sich etwas geliehen hatte, um ihr Geld einzufordern. Einige „Zeugen“ schämten sich noch nicht einmal (wiederholt) zu sagen: „Wer wird uns unser Geld geben, wenn du stirbst?“ Was ihn sehr traurig machte und seinen Gesundheitszustand verschlimmerte.

Selbst als er starb, hörten sie nicht auf meine Verwitwete und behinderte Mutter zu bedrängen, ihr Haus zu verkaufen und mit mir als Kind und meiner Alten Großmutter auf der Straße zu bleiben. Von all denen hat sich nur einer richtig verhalten. Er hatte uns buchstäblich alle Schulden meines Vaters GESCHENKT. Und er war ausgeschlossen worden !!!

Da wurde ein Onkel von mir, der uns in den schwierigen Jahren sehr geholfen hat, von einem starken Unterstützer der „Zeugen“ zu einem Ankläger der Organisation und nannte sie von nun an: „Materialisten“.

Aber auch wenn all dies zwar Indizien für die „Vergebliche Religion“ der „Zeugen“ waren (Jakobus 1: 26,27) Waren sie kein Beweis gegen die Lehren der Organisation, und so habe ich ihnen nie Beachtung geschenkt.

Der große Beweis würde kommen, sobald ich das Buch von Jonson erhalten würde.

 


Kapitel 22

INHALTSANGABE

Kapitel 24


Formatierungsdatei 7-8-2021.

Formatieren der letzten Formatierungsdatei 30-3-22

Oben