Orientierung durch Orthodoxe Dogmatische Erläuterung

Zeugen Jehovas

Kapitel 26

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Kapitel 28

AUF DER SUCHE

NACH DER WAHRHEIT

 

Ein Buch über die Zeugen Jehovas

von Nickolas Mawromagulos

 

 

Kapitel 27

Der Brief

NICOS ERZÄHLUNG

Seit Jahren war ich Teilhaber einer Zeitschrift mit dem Titel: „Flug und Raum“. Diese Zeitschrift war zwar militaristisch, enthielt aber schöne Artikel über den Weltraum, die mich interessierten. Aber in einer Ausgabe schrieben sie etwas gegen die Kriegsdienstverweigerer. Das machte mich wütend, sie mussten eine Antwort bekommen,„die Organisation mag andere Dogmatische Fehler haben“, dachte ich, „aber hier hatte sie Recht“.

Also habe ich einen Brief geschrieben, in dem ich als ehemaliger Kriegsdienstverweigerer geantwortet habe und sie tadelte. In der Tat wurde mein Brief in der nächsten Ausgabe veröffentlicht, und in der übernächsten Ausgabe versuchten eine Vielzahl von Lesern (Streitsüchtigen) auf meinen Brief zu antworten.

An diesem entscheidenden Abend besuchten meine Frau und ich Vlasis in seinem Häuschen. Dort war auch sein Schwager Margaritis. Dieser Mann hatte der Organisation im Bethel gedient und war vor nicht all zu langer Zeit von dort weggegangen, um „Pionier“ zu werden. Ich habe von jemandem gehört, dass er gegangen ist, weil er die Übergriffe von Rulis im Bethel nicht mehr mit ansehen konnte. Ich erfuhr, dass der Grund für seinen Weggang der riesige illegale Gewinn war, den das Unternehmen mit dem gefüllten Käseblätterteig bei den Kongressen machte, die um die 1000% lagen, aber jetzt sah er das nicht, und sein Gewissen war beruhigt.

Bei dem Gespräch erwähnte ich meinen Brief, und wenn ich mich recht erinnere, hatte ich ihn dabei und zeigte ihn ihnen. Aber am nächsten Tag erwartete mich eine Überraschung.

Am selben Abend sprach Vlasis mit seinem Schwager über den neusten Artikel des Wachturms mit dem Thema über die Symbolik von Hiob und Elias.

-   Aber diese Symbolik kann nicht richtig sein! Sagte er zu seinem Schwager und erklärte ihm die Gründe.

-   Aber das schreibt die Organisation! Erinnerte er ihn.

-   Ja, natürlich, wenn die Organisation es schreibt, dann ist es so! Stimmte er ihm zu , und mir wurde mulmig zumute. Dort hatte ich zwei Menschen vor mir, die geblendet waren! Nein! Dies war nicht die Religion, die mich einst stolz gemacht hat. Sie bestand nicht aus Wahrheitssuchenden, sondern aus Lebenden Mikrofonen, die die Worte der Organisation unabhängig davon, ob sie sie nun glaubten oder nicht nachplapperten! Ich schämte mich dafür das ich  einer solchen Religion angehörte!

Aber dieser Abend hatte auch ein positives Ergebnis. Als meine Frau sah, dass sogar Vlasis einige Lehren der Organisation in Frage stellte, begann sie es auch positiv zu sehen, dass ich vielleicht Recht hatte und dass das mit 1914 möglicher weise tatsächlich falsch war. Als wir an einem anderem Tag lasen, bemerkte sie selbst einen Widerspruch (den ich nicht bemerkt hatte) der von allein schon den Fehler von 1914 ausmachte. So hatte meine Frau ihre Vorurteile weitestgehend und bis zu meinem Ausschluss überwunden.

Dieser Abend hatte jedoch auch eine (kurzfristig) negative Folge. Am nächsten Tag rief Vlasis mich an.

-   Ich habe mit Margariti über dich gesprochen ! Sagte er mir.

-   Warum? Hatten wir nicht ausgemacht das Thema nicht weiter auszubreiten?  Fragte ich.

-   Nachdem du uns von dem Brief erzählt hast, den du an diese Zeitschrift geschickt hast, sagte er mir als du gegangen bist, dass du einen „unabhängigen Geist“ hast und dass diejenigen die einen solchen Geist haben, die Organisation bald verlassen. Also habe ich ihm erzählt, was los ist, damit er mir seinen Rat geben konnte. Erklärte er mir.

-   Und was kümmert ihn mein Brief? Ich habe noch ein anderes Mal ein Brief über die Evolution an eine Zeitschrift geschickt, und man hat mich nicht nur nicht bestraft, sondern der damalige „Kreisaufseher“ hat mich sogar gelobt! Sagte ich.

-   Das mit der Evolution ist eine Sache, und das Militär ist eine andere! Wenn die im Bethel das wollten, dann wüsten sie wie man einen Brief schickt, und würden nicht auf dich warten! Antwortete er.

-   Und was hat der Margariti dir gesagt? Fragte ich.

-   Er hat mir geraten die Schuld von mir abzulegen, denn wenn du anfängst zu reden, wird es eine abtrünnigen Welle geben, und alle Schuld wird auf mich fallen, weil ich dich gedeckt habe!

-   Aber der Clackas der ein „Ältester“ in meiner Kirche ist, weiß es doch auch! Beschwerte ich mich.

-   Clackas hält es geheim, weil ich ihm für dich garantiert  und die Verantwortung übernommen habe! Wenn etwas passiert, werde ich derjenige sein der in Schwierigkeiten steckt! Antwortete er.

-   Und was gedenkst du zu tun? Fragte ich.

-   Wenn ich mich nicht irre hast du einen Cousin mit einem guten „Posten“, den Banani!

-   Ja! Er hat die Nichte meines Vaters geheiratet! Stimmte ich zu.

-   Und er ist auch mein Freund! Nun, ich werde ihn fragen, was ich seiner Meinung nach am besten tun kann! Er wird dich nicht verraten! Er hat selbst an Komitees für Abtrünnige teilgenommen und weiß genau, wie die Dinge in solchen Fällen ablaufen! Also sei unbesorgt! Ich werde ihn auch noch etwas anderes fragen! Wenn wie du sagst bei dem großen Kongress nächsten Monat die Änderung der 1914 Lehre erfolgt, dann ist es schon bald, und dann hast du kein Problem mehr!

-   Mach was du denkst, pass nur auf ,dass du mir die Familie nicht in die Luft sprengst! Warnte ich ihn, und wir trennten uns. Aber tief in meinem Inneren erkannte ich, dass ein weiterer Schritt für meinen Ausschluss unternommen worden war. Zwei weitere wurden jetzt in das Problem mit einbezogen worden, und wer weiß, wer sonst noch! Nun ich musste etwas tun! Ich würde mich nicht wie ein Schaf zur Schlachtbank führen lassen! Wenn sie außerdem Recht haben, dann sollen sie doch mit mir diskutieren, um mir mein Unrecht zu beweisen!

Wenn sie es also weiter sagen würden, würde ich es auch weiter sagen! Wenn ich ausgeschlossen werden würde, wäre es zu spät, um die anderen vor dem Betrug zu warnen! Niemand würde mir zuhören. Ich musste jetzt handeln und so vielen wie möglich helfen, dem Irrglaube zu entkommen. Deshalb habe ich nach Möglichkeiten gesucht, das Thema mit so vielen Menschen wie möglich zu besprechen.  Ich bereitete auch einen Brief vor, den ich an die „Zeugen“ verteilen würde, so bald wie mein Ausschluss sicher wäre.

 


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