Orientierung durch Orthodoxe Dogmatische Erläuterung

Zeugen Jehovas

Kapitel 28

INHALTSANGABE

Kapitel 30

AUF DER SUCHE

NACH DER WAHRHEIT

 

Ein Buch über die Zeugen Jehovas

von Nikolas Mawromagulos

 

 

Kapitel 29

Die Grundlagen für ein neues Leben schaffen

NICOS ERZÄHLUNG

Es gab noch andere Leute, die ich damals kennen gelernt habe. Es waren auch Menschen, die keiner Religion angehörten, die enttäuscht durch ihre Religionen waren, und diese verlassen hatten, um Gott so anzubeten, wie sie es für richtig hielten.

Einer von ihnen hieß Petrus. Es war ein freundlicher alter Mann, der mir für den Beginn eines Bibelstudiums zugeteilt wurde. Er ging mir diskret aus dem Weg, aber wir hatten eine angenehme Bekanntschaft.

Ein anderer war Nasos, ein ehemaliger Pfingstler, der diese Gemeinde vor allem aus Dogmatischen Gründen verlassen hatte. Mit beiden einzelnenhatte ich gelegentlich Gespräche geführt. Aber vor allem der zweite wusste mehr als jeder andere, dem ich jemals außerhalb der Organisation begegnet war.

Mit Naso hatten wir ein Bibelstudium begonnen, aber ich war nicht dazu in der Lage ihn zu überzeugen, weil er immer mit einer Antwort kam, die ich mir nicht vorstellen konnte. Als wir Beispielsweise darüber sprachen ob Gott nun eine Dreieinigkeit ist oder nicht, sagte er zu mir:

-   Es ist nicht schwer zu verstehen wie der eine Gott gleichzeitig Vater und Sohn sein kann! Denk an das Beispiel des Geistes. Der Vater ist der Verstand und der Sohn ist das Wort.

-   Du verstehst es nicht! Der Sohn nennt sich Wort! Er ist nicht Wort! Sagte ich.

-   Du hast es nicht verstanden! Der Sohn IST das Wort! Am Anfang WAR das Wort!“ sagt das Evangelium im Johannes a 1. Deshalb wird es in Sprüchen auch als „Weisheit Gottes“ bezeichnet. Weisheit = Logik = Wort. Widersprach er mir.

-   Aber das ist absurd! Wenn er tatsächlich Wort ist und dies nicht nur beim Namen, wie kann er dann eine Person sein? Fragte ich.

-   Gott ist die Quelle des Lebens, alles was von ihm kommt, ist lebendig! Antwortete er, aber ich fand ihn trotzdem absurd. Dennoch war es ein interessanter Gedanke, den ich mir für später aufhob.

Es gab auch viele ehemaligen „Zeugen“, die ich häufig kennen lernte und mit denen ich im regelmäßigen Kontakt stand. Ich interessierte mich nun nicht mehr besonders dafür zu welcher Religion jemand gehörte, sondernnur dafür, ob ein Mensch an Jesus Christus glaubte. Dann betrachtete ich ihn als „Bruder“. Dies war eine neue Situation, völlig anders als der Fanatismus, den ich bis dahin gepflegt hatte. Doch auch unter meinen Glaubensbrüdern hatte ich einige gefunden, denen ich die Wahrheit über 1914 gesagt hatte. Einer von ihnen fragte mich nach der Adresse von Frisculas Versammlung, nachdem ich ihm einige Verse darüber gezeigt hatte, und begann dann dort hinzugehen. Aber er verließ die Organisation nicht. Er wartete auf mich, für den Fall dass es mir schaden könnte, wenn sie herausfinden würden, wer mit ihm gesprochen hatte. Er ist mit mir gemeinsam gegangen.

Einige anderen „Zeugen“ sagten mir unmissverständlich, dass sie nicht an 1914 glaubten, sondern nur aus familiären Gründen dortblieben. Sie waren nicht an der Wahrheit interessiert.

Die überwiegende Mehrheit wollte nicht mehr als einen einfachen Klatsch und Tratsch darüber erfahren, um der Organisation „nicht zuvorzukommen“. Die Tatsache, dass die Organisation dem Herrn zuvorkam, interessierte sie überhaupt nicht.

Die Zeit des großen Kongresses war gekommen, und ich wusste, dass es mein letzter sein würde. Bei diesem Kongress würde auch Bananis von meinem Geheimnis erfahren.

Tatsächlich sprach Vlasi mit Bananiund er hatte ihm geraten mit dem „Regionsaufseher“ Vurlakis zu sprechen. Er war ein guter Mann, anders als die Spitze des griechischen Bethels. Er würde es für sich behalten, und so gleichzeitig auch alle anderen decken, die bis dahin daran beteiligt waren.

Vlasis versäumte es auch nicht, frühzeitig zu schauen was das Programm des Kongresses beinhalten würde, um zu entscheiden, ob er meine Erwartungen einer baldigen Änderung dieser falschen Doktrin der Organisation bestätigen oder verheimlichen musste. Er wusste natürlich nicht, dass ich schon in Dutzenden anderen Themen anderer Meinung war! In der Tat hatte ich vor kurzem erkannt, dass die Behauptung der Organisation, dass sie Gottes „Kanal“ und seine einzige Organisation waren, falsch war, weil sie auf der Lehre von 1914 basierte. Konkret behaupteten sie, dass Jesus Christus dreieinhalb Jahre nach 1914, also 1918, eine „Auswahl“ vornahm, und während er damals noch Menschen aus allen „christlichen“ Religionen akzeptierte, hatte er ab 1919 nur noch die (damaligen) „Ernsten Bibelvorscher“ und dann den Teil von ihnen als sein Volk ausgewähltder sich „Zeugen Jehovas“ nannte. Aber da die Lehre von 1914 nachweislich falsch war, waren alle ihre Behauptungen, dass sie „Gottes Organisation“ waren unbegründet.

Kurz gesagt waren alle „Zeugen“ dazu gezwungen an 1914 zu glauben, weil die Organisation es sagte, und umgekehrt basiert ihre Behauptung, „Gottes Organisation“ zu sein auf der Lehre von 1914!!!

Da ich dies verstand aber die wahre Kirche des Herren noch nicht kannte, nahm ich an, dass Gott seine Kirche nach dem „Fall“ der früheren Kirche des ersten Jahrhunderts weiterhin unter all den „christlichen“ Religionen verstreut hatte. Ich betrachtete all jene Kirchen als Schulen die einen zu Gott führten, also als „die Organisation Gottes“. Als die „Zeugen“ mich also fragten, ob ich glaube das meine Religion „Gottes Organisation“ sei, sagte ich ja, aber natürlich habe ich ihnen nicht gesagt, dass ich auch alle anderen „christlichen“ Religionen ebenso akzeptierte!

Auf die gleiche Art und Weise handelte ich als ich von den „Zeugen“ gefragt wurde, ob ich Kontakt zu Abtrünnigen habe. Ich antwortete negativ, WEIL ICH SIE NICHT ALS ABTRÜNNIGE BETRACHTETE! So verging die Zeit ohne dass ich mit der Organisation in Konflikt geriet. Ich wusste, dass die Untreue Gott gegenüber vergeben wurde, die Untreue der Organisation gegenüber wurde jedoch mit einem Ausschluss bestraft. Und das ist überhaupt nicht übertrieben, es war mit einem meiner Glaubensbrüder tatsächlich passiert.

Dieser Mann wurde vom Unglaubigkeit  gequält. Er zweifelte an Gottes Existenz. Also ging er eines Tages zu den „Ältesten“ seiner „Kirche“ und bat sie um Hilfe. Sie sagten ihm zwar vieles überzeugten ihn jedoch nicht, da sagten sie zu ihm: „Mach dir nichts draus Bruder, Gott wird dir helfen an ihn zu glauben!“ Und genau das war auch geschehen, nur das er jetzt in Kontakt mit der Gruppe von Friscula gekommen war. Er ging also wieder zu den „Ältesten“ und sagte zu ihnen:

-   Brüder jetzt habe ich kein Problem mehr, ich glaube an Gott. Nun habe ich aber das Problem, dass ich nicht glaube, dass dies die Organisation Gottes ist!

Sie SCHLOSSEN IHN AUS!

Offensichtlich stellten sie die Organisation an höhere Stelle als Gott.

Sehr bald nach dem großen Kongress würde der kleine„Bezirks Kongress“ beginnen. Während der erste große Kongress im Freien stattfand, wurde der zweite in einer großen Halle abgehalten. Vlasis hatte geplant, auf diesem Kongress mit dem „Bezirksaufseher“ Vurlaki zu sprechen. Und das war eine gute Idee, denn das Programm sah vor, dass nach diesem kleinem Kongress der „Regionsaufseher“ Kerweris, zusammen mit dem Vurlaki für eine Woche nach Salamina kommen würde. Das war sehr selten, aber es war eine Chance für mich, ihm näher zu kommen und ihm zu zeigen, dass ich kein Feind der Organisation war. (Und ich war tatsächlich keiner, da ich sie immer noch als einen Teil der „all christlichen“ Organisationen Gottes“  betrachtete, alles was ich wollte war, dass die Wahrheit ans Licht kommt).

Der Kerweris war der Problematische „Aufseher“, den alle mieden. Er hatte den Ausschluss in der Tasche wie der Schiedsrichter die Rote Karte, er war nach dem ebenbild und Gleichnis von Rulis geschaffen worden, und man sah ihm an, dass er geistig gestört war.

Ein weiterer Vorteil den Vlasis ausgerechnet hatte, war dass ich auch am Programm dieses Kongresses teilnahm, und wenn er mit Vurlakis sprach, würde er mich ihm auch zeigen, damit er sehen konnte das ich ein loyales Mitglied der Organisation bin,„das auch erfolgreich an den Kongressen teilgenommen hat“.

Und tatsächlich näherte sich Vlasis dem Vurlaki während ich vor dem Publikum stand, und sagte zu ihm:

„Beobachte gut diesen Bruder, der gerade spricht! Ich werde dir später etwas über ihn erzählen!“

Anschließend nahm er ihn bei Seite und erklärte ihm das Problem.

Er zeigte wiederum Verständnis und stimmte zu, es geheim zu halten.

Bei diesem Kongress geschah auch etwas Außergewöhnliches. Es wurde der Wechsel der Leitung des griechischen Bethels bekannt gegeben. Aber die Art und Weise wie dies geschah verdient es hier erwähnt zu werden,(zusammengefasst )sagte der Redner Folgendes:

Zunächst erwähnte er unzählige inakzeptable Briefe, die das Bethel von Amerika erreichten. Diese Briefe beschuldigten die griechische Bethel – Leitung (Rulis und seine Anhänger) für alles Mögliche.

Der Redner sagte, dass die Äußerungen der Briefschreibenden die die „von der Organisation Gottes eingesetzten Ältesten“ als Gangster und Bandenmitglieder bezeichneten, inakzeptabel waren. Er meinte das dies für „Christen“ unpassende Ausdrücke seien. Nachdem er davor gewarnt hatte, dass derartige Briefe in Amerika nicht mehr akzeptiert werden würden und stattdessen wiederin die Büros hier zurückgeschickt werden würden, schlug er einen fröhlicheren Ton an und verkündete, dass die Leitung des örtlichen „Bethels“ soeben gewechselt wurde.

Ja! Rulis und seine Bande wurden entfernt, nachdem das gesamte griechische Volg der „Zeugen“ sich gegen sie aufgelehnt hatte!

Ich bemerkte die Glücklichen Gesichter aller Anwesenden, die eine solche Erleichterung verspürten, wie die die man verspürt, wenn man von einem dicken mit Eiter gefüllten Pickel befreit wird, der aufplatzt.

Ich hatte auch die bedeutungsvollen Blicke auf den Gesichtern vieler bemerkt, während sie die Charakterisierungen „Gangster“ und „Bandenmitglieder“ hörten. Endlich! Jeder hoffte, dass diese Leute vorbildlich bestraft werden würden. Aber die Realität sah anders aus. Trotz der hartnäckig anhaltenden Gerüchte, dass Rulis eine tödliche Krankheit hatte und von Amerika ausgeschlossen wurde, war er im Ausland weiterhin eine einflussreiche Persönlichkeit. Dort hatten sie ihn noch nicht kennengelernt und die Organisation konnte ihn einsetzen.

Der Redner des Kongresses verbarg seine Freude nicht, was mir zu verstehen gab, dass er diese Briefe trotz seiner Äußerungen selbst geschrieben haben könnte.

Ich hatte auch einen Brief an die „Leitende Körperschaft“ geschrieben, in dem ich ihnen sowohl die Ergebnisse meiner Nachforschungen als auch meinen Wunsch, und meine Bitte äußerte, dass sie meinen Glaubensbrüdern die Wahrheit sagen. Natürlich habe ich nicht mit einer Antwort gerechnet, da mein Brief anonym war. Ich wollte mit diesem Brief jede Möglichkeit ausschließen, um meine Religion nicht zu Unrecht zu verurteilen, falls es eine Chance gäbe sie zu der Änderung ihrer falschen Lehre zu bewegen.

Und auch mein Anderer Brief war fast fertig. Ich würde nur noch das Ende je nach den Ereignissen, die noch im Gange waren, ausfüllen, und dann würde ich ihn in 100 Exemplare fotokopieren, diese würden reichen, um sie an alle meine Bekannten „Zeugen“ zu verteilen. Aber zunächst würde ich noch abwarten wie die Dinge ausgehen würden.

 


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Formatierungsdatei 2-10-2021.

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